Traditionskegelclub von 1992

Regularien
Der Mensch an sich und so auch der lekketäschler brauchen etwas, dass einem festen Halt im Leben gibt. Da eine solide Biertheke nicht immer griffbereit ist, liegt es nahe, sich ersatzweise etwas gedanklich-mobiles zu erschaffen: Regeln. Die haben sich schließlich in allen Kulturen bewährt.

Regeln sind sooooooooo schön!

Alles bewegt sich in vorher wohlüberlegten, geordneten Bahnen. Das gibt ein gutes Gefühl der Vertrautheit, Sicherheit und Verlässlichkeit. Noch viel schöner sind die Gefühle, wenn man im eigenen Interesse oder auch einfach nur aus Prinzip andere auf konkretes Fehlverhalten hinweisen kann. Und natürlich auch per sofort auf Verhaltensänderung bestehen kann. Wer hat nicht schon einmal jemandem mit breiter Genugtuung eine Regel unter die Nase gerieben und sofortige Nachbesserung verlangt. Ein geiler Triumph mit Glückshormonausschüttungsgarantie.

Doof nur, wenn man selbst mal auf Regelkonformität angesprochen wird. Nein, Moment - das geht ja gar nicht. Dieser blöde Spießer. Unverbesserliche sture Spaßbremse. Ohne jede Spontanität und Flexibilität. Idiotisches Bürokraten-Pack!! Kein Fingerspitzengefühl für die Besonderheit des Einzelfalls und schon gar kein Verständnis für die grundgesetzlich geschützten Freiheitswerte ...

Und doch: In spontaner Abwägung aller Vor- und Nachteile haben wir uns seinerzeit rauschhaft eine Vielzahl Regularien ausgedacht und zu Papier gebracht. Anfänglich noch, um uns daran zu halten bzw. festzuhalten. Mehr und mehr, um nachweisen zu können, was wer jeweils so genau falsch macht. Das meiste wird schon lange nicht mehr beachtet. Auch ein geiles Gefühl ;-)
Ob die fehlende Vereinnahmung der Strafen der fortschreitenden Demenz oder der unerwarteten Altersmilde des ehemals einnahmefreudigen Kassierers geschuldet ist, wurde nie hinterfragt.

So wichtig sind (die folgenden) Regeln nun auch wieder nicht ;-)

Satzung
Preisaushang
Kleiderordnung
Wettbewerbe